Die Geisha

Die Geisha (Memoirs Of A Geisha)
Historiendrama USA 2005. Regie: Rob Marshall. Nach Arthur Golden. 144 Minuten. FSK ab 12.
Musik: John Williams. Cello-Solos: Yo-Yo Ma. Violin Solos: Itzhak Perlman.
Mit Zhang Ziyi, Michelle Yeoh, Gong Li, Ken Watanabe, Suzuka Ohgo, Youki Kudoh, Kaori Momoi, Cary-Hiroyuki Tagawa, Kôji Yakusho, Randall Duk Kim u.v.a.

Ausgezeichnet mit einem Golden Globe. Nominiert für sechs Oscars.

Japan 1929: die achtjährige Chiyo wird von ihren armen Eltern an das Haus der launischen Geisha Hatsumomo verkauft. Neben harter Arbeit als Dienstmädchen sieht sich das Mädchen den Bosheiten der Hausherrin ausgeliefert. Erst als sie 15 ist, wird Chiyo von Hatsumomos Konkurrentin, der sanften Mameha, zur Geisha ausgebildet. Mit dem wachsenden Ruhm erhofft sich Chiyo, die inzwischen Sayuri genannt wird, ihrer großen Liebe, dem unnahbaren Direktor näher zu kommen. Doch als Geisha muss sie ihre Gefühle verstecken.

Ursprünglich wollte Steven Spielberg bei diesem Film selbst Regie führen, doch wegen seines übervollen Terminkalenders gab er an Rob Marshall ab, der bisher nur das eher belanglose Musical “Chicago” drehte. Sowohl in Japan als auch in China, wo der Film verboten wurde, gilt es als Affront, dass Marshall für die drei wichtigsten Rollen auf Chinesinnen setzte. Die meisten Rollen übernahmen jedoch Japaner.

Technisch gesehen grenzt die Darstellung an Perfektion. Die stimmungsvolle Kameraarbeit, die zeitgenössischen Kostüme und die üppige Ausstattung zaubern wunderschöne Bilder auf die Leinwand. Auch die Musik von Altmeister John Williams weiß zu verzaubern, engagierte der 73jährige als Solisten doch die Virtuosen Yo-Yo Ma (“Tiger & Dragon”) und Itzhak Perlman (“Hero“) für Celli- bzw. Violin-Solos. Und in den drei Hauptrollen sind die drei großen Damen des chinesischen Kinos, Zhang Ziyi (“Tiger & Dragon”, “Hero”) als Sayuri, Gong Li als Hatsumomo und Michelle Yeoh (“Tiger & Dragon”) als Mameha, zu sehen.

Doch im Grunde genommen kommt in “Die Geisha” kaum Spannung und wirkliche Intensität auf. Alles plätschert ohne wirklichen Höhepunkt so dahin, ohne großes Aufbäumen und große Gefühle. Die Möglichkeiten der Story wurden hier geradezu verschenkt. Es mag für manchen angemessen sein, von einer schön fotografierten Langeweile zu sprechen.

An einigen Stellen wird klar, dass die Geschichte irgendwie sehr auf das westliche Publikum zugeschnitten ist. Es wird zwar etwas über Leben und Pflichten einer Geisha erklärt, doch bietet das Ganze eher einen oberflächlichen Eindruck von diesen Frauen.

Fazit: Wunderschön ausgestattet und fotografiert, untermalt von wundervoller Musik, und doch ein weitgehend montones Dahingeplätscher ohne Spannung und Höhepunkt. 6 von 10 Punkten.

Marius Joa, 5. Februar 2006. Bilder: Warner.


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