Transformers

Knapp 145 Millionen US-Dollar hat Transformers gekostet. Der neue Film von Michael Bay legte zudem in den USA den besten Kinostart aller Zeiten hin. Warum Bay mit seinen Robotern dennoch scheitert, schreibt Johannes Michel.

Transformers
Action-/Science Fiction-Film, USA 2007. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 143 Minuten.
Mit: Shia LaBeouf, Tyrese Gibson, Josh Duhamel, Anthony Anderson, Megan Fox, Amaury Nolasco, Rachael Taylor, John Turturro, Jon Voight u.v.a. Regie: Michael Bay.

Sinnfreie Teenager-Unterhaltung

Michael Bay steht wie kaum ein anderer Regisseur für unterhaltsames Popcorn-Kino. Das beweist schon ein Blick auf seine Filmographie. Dort finden sich Tops wie Armageddon (1998), The Rock (1996) und Bad Boys (1995) und auch Flops wie Pearl Harbor (2001). Dennoch haben seine Filme immer gut unterhalten. Das täte auch sein aktuelles Werk Transformers, wenn es nicht annähernd zweieinhalb Stunden dauern würde.

Auf dem Planeten Cybertron lebten einst Roboter in Frieden. Bis die Deceptions unter der Führung von Megatron einen Krieg gegen die Autobots und ihrem Anführer Optimus Prime begannen. Der Krieg zerstörte den Planeten – und von diesem Zeitpunkt an waren die Roboter auf der Suche nach einer neuen Heimat. Die scheinen sie nun auf der Erde gefunden zu haben. Und so beginnt ein Krieg zwischen Deceptions und Autobots. Die Deceptions wollen die Menschheit beseitigen und den Planeten übernehmen, die Autobots kämpfen zusammen mit den Menschen gegen die feindliche Übermacht. Mitten drin finden sich der junge Sam Witwicky (Shia LaBeouf) und seine „Freundin“ Mikaela (Megan Fox). Sams Großvater hatte einst auf einer Expedition ins ewige Eis einen interessanten Fund gemacht – und die Roboter beider Seiten sind daran äußerst interessiert.

Mittendrin im Roboter-Konflikt: Mikaela und Sam.

Für Produktionskosten in Höhe von etwa 145 Millionen Dollar darf der Kinobesucher so einiges erwarten. Und er bekommt es auch – in einem der besten Actionfilme aller Zeiten. Technisch kann Michael Bay nichts vorgeworfen werden. Alles ist perfekt, die enorme Rechenleistung, die hinter den Computer generierten Robotern steckt, scheint unvorstellbar. Einen Anspruch hatte Bay schon zu verteidigen: In Millionen Kinderzimmern stehen seit Jahrzehnten die Transformers-Figuren von Hasbro – und die Kinder (die natürlich noch nicht ins Kino dürfen) und alle, die einmal damit gespielt haben, wollen natürlich wissen, wie ihre Lieblingsfigur sich auf der Leinwand macht. Soweit, so gut. Wie gesagt: Technische Perfektion macht Transformers ohne Frage aus. Aber das kann nicht alles sein … Doch. Es ist alles.

In den Hauptrollen agieren zwei scheinbar hilflose Schauspieler, von denen der eine (Shia LaBeouf) schon als der neue James Stewart gefeiert wird. Auch Megan Fox, eine Dame, die kaum mehr als zwei Gesichtszüge im Repertoire hat, unterstützt ihren männlichen Kollegen hierbei prächtig. Auch die weiteren Charaktere sind entweder vollkommen klischeehaft gehalten, wie die Militärs: Hauptsache, es knallt mächtig im Karton, oder auch die Politiker, die dermaßen hilflos agieren und natürlich wieder einmal von den geheimen Projekten der Nachrichtendienste überhaupt nichts wissen. Das alles haben wir schon einmal gesehen – nur besser.

Den Filmklau betreibt Bay für seine Transformers sehr ausgiebig. Da erinnert das „Raumschiff“ der Roboter sehr an den Würfel der Borg aus Star Trek: Der erste Kontakt, das ganze Szenario an iRobot oder Terminator. Überall hat sich Bay ein klein wenig bedient.
Eines muss Transformers aber zugute gehalten werden: Unfreiwillige Lacher zieht der Film nicht auf sich. Wenn einmal etwas Lustiges geschieht, darf das Publikum natürlich gerne lachen, ansonsten ist aber Ernst angesagt. Bay zieht seine Geschichte, die auch gut und gerne in 80 Minuten abzudrehen gewesen wäre, bis zum Ende hin durch. Nach etwas mehr als anderthalb Stunden (und einer Pause im Kino) beginnt das Ganze aber irgendwie zu nerven und man sehnt die letzte Schlacht herbei, die es in einem Film dieses Genres natürlich geben muss. Fast eine halbe Stunde lang liefern sich die Roboter in engen City-Straßen dann Gefechte, und Sam, wie immer mittendrin, versucht seine Haut und die der ganzen Welt zu retten.

Fazit: Sinnlose Unterhaltung, die nur Teenagern und schlichten Gemütern gefallen kann. Die Frage „Wo ist der Sinn“ traut man sich da schon gar nicht mehr zu stellen. 3 von 10 Punkten.


Hier geht’s rund: Die Roboter befeuern sich gegenseitig.

Vorsicht: Klischee: So sehens die Amis gern – ihre Militärs in Aktion.
Johannes Michel, 03. August 2007. Bilder: Universal.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Transformers“

  1. […] Erachtens nach mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Für die nächsten Tage plane ich, mir die Transformers-Quadrologie von Regisseur Michael Bay anzusehen, auch um mir ein Bild von den schauspielerischen […]

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