Herkules, der Sohn der Götter

Der stärkste Mann der Welt gegen den schlausten Kopf. Diese Konstellation bietet der Sandalenfilm Herkules, der Sohn der Götter. Denn der Muskelmann soll Odysseus einfangen, um ihn der Strafe der Götter auszuliefern.

Herkules, der Sohn der Götter (Ulisse contre Ercole)
Fantasy-Abenteuer Italien/Frankreich 1962. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 97 Minuten (PAL-DVD).
Mit: Michael Lane, Georges Marchal, Alessandro Panaro, Dominique Boschero, Gabriele Tinti, Gianni Santuccio u.v.a. Regie: Mario Caiano.

Turbulentes Abenteuer

Weil der listige Odysseus (Georges Marchal) Poseidons Sohn, den Zyklopen Polyphemos geblendet hat, fordert der Meeresgott die Auslieferung des Sterblichen. Göttervater Zeus beauftragt seinen Sohn Herkules (Michael Lane), Odysseus einzufangen. Eine Gruppe von Herkules angeheuerter Söldner kapert das Schiff des Odysseus kurz bevor dieser seine Heimat erreicht. Doch Odysseus kann vom Söldnerschiff fliehen. Herkules verfolgt ihn bis auf eine unbekannte Insel, wo beide von schrecklichen Vogelmenschen verschleppt werden. Können die beiden entkommen, bevor sie geopfert werden?

Herkules und Odysseus sind gestrandet.

Beim Ansehen von Herkules, der Sohn der Götter fallen drei Dinge auf. Erstens wären da die für einen Sandalenfilm sehr bunten Kostüme, vor allem bei den Darstellerinnen, die den Film sehr farbenfroh aussehen lassen. Außerdem wird die Handlung immer wieder durch kleine ironische Spitzen aufgewertet. Und generell ist der Film selbst für einen italienischen Abenteuer-Streifen sehr actionbetont. So gibt es drei mehr oder minder große Schlachtszenen, bei denen es auch äußerst brutal zugeht. Obwohl Odysseus kein großer Muskelprotz wie Herkules ist, ist er ihm in Kampfkraft und Stärke fast ebenbürtig.

Die Story mag wenig berauschend und aus Sicht der klassischen Sagenwelt ziemlich abstrus sein, aber die flotte Inszenierung und die beiden überzeugenden Hauptdarsteller Michael Lane als Herkules und Georges Marchal als listiger Odysseus entschädigen für vieles. Ein haarsträubender Logikfehler fällt dennoch auf. Obwohl sie sich kurz zuvor auf einer Insel befanden, so gelangen die beiden Helden über den Landweg aufs griechische Festland. Hier beschleicht einen das Gefühl die Endfassung des Films sei an jener Stelle gekürzt worden.

Trotzdem ist Herkules, der Sohn der Götter ein unterhaltsames Sandalen-Abenteuer mit grässlichen Vogelmenschen, hässlichen Höhlenmenschen, spannenden Kampfszenen und schönen Frauen in bunten Kostümen. Wer keine besonders hohen Ansprüche stellt, wird hier kaum gelangweilt werden. Insgesamt gehört die Produktion zu den besseren Filmen des Genres.

Fazit: Turbulentes, actionreiches Abenteuer mit nicht zu unterschätzendem Unterhaltungswert. 5 von 10 Punkten.

DVD-Features

Sprache: Deutsch

Herkules, der Sohn der Götter gibt es zusammen mit Goliath und Herkules (ebenfalls von Regisseur Mario Caiano) auf einer DVD. Im Gegensatz zur letzten TV-Ausstrahlung auf Das Vierte vom Januar 2010 kann der Film in Bild- und Ton-Qualität überzeugen.

Marius Joa, 11. April 2010. Bilder: ZYX Music.

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Kommentare

4 Antworten zu „Herkules, der Sohn der Götter“

  1. Avatar von Gerald Kuklinski
    Gerald Kuklinski

    Eine kleine Namensverwechslung: Herkules wird von Georges Marchal gespielt und Odysseus von Mike Lane.

  2. Avatar von Marius Joa
    Marius Joa

    Ich bin mir da nicht so sicher. Werde allerdings nochmal recherchieren. Danke für den Hinweis!

  3. Avatar von Marius Joa
    Marius Joa

    Hallo Gerald,

    ich habe ein wenig recherchiert und nochmal in “Herkules, der Sohn der Götter” reingeschaut.

    1. Laut imdb.com war George Marchal 1,77m groß. Laut dem englischen Wikipedia-Artikel war Michael (Mike) Lane (übrigens auch Wrestler) ca. 2,03 m groß. Das entspricht in etwa dem Größenunterschied im Film zwischen Odysseus und Herkules.

    2. In deinem Review (http://italo-cinema.de/italo-cinema/item/herkules-der-sohn-der-goetter) schreibst du von unterschiedlichen Größenunterschieden des Herkules-Darstellers zu seinen Spielpartnern. Das mag meiner Ansicht nach daran liegen, dass der Untergrund etwas uneben war und nicht, dass der Schauspieler auf einer Kiste stand.

    Ich kann also deine These leider nicht bestätigen und bleibe dabei: George Marchal spielte Odysseus und Mike Lane den Herkules.

    Insgesamt ist der Film auch beim zweiten Hinsehen einer der besseren des meist recht mäßigen Genres, wobei meine Favoriten ganz klar die beiden Streifen mit Reg Park sind: “Herkules erobert Atlantis” und “Vampire gegen Herakles”.

    MfG
    Marius

  4. Avatar von Gerald Kuklinski
    Gerald Kuklinski

    Stimmt, Du hast recht. Mist…meine Review ist fehlerhaft 🙂

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